Husten, Husten und nochmals Husten: Wenn einen eine Bronchitis eiskalt erwischt hat, ist es gut, sich für eine Weile aus dem gewohnten Alltag auszuklinken. Gerade wenn sich auch noch Fieber zum Husten hinzugesellt, ist Bettruhe die beste Medizin. Doch wie sieht es in dem Fall mit einem Besuch der Sauna aus? Es heißt ja: Wer regelmäßig in die Sauna geht, stärkt die körpereigenen Abwehrkräfte.
Also: Nichts wie hin in den Vitaltempel, wenn der aggressive Husten nicht weichen will? Oder doch besser den Infekt daheim im Bett auskurieren? Schadet die große Hitze in Dampfbad oder Sauna dem Körper oder tut sie ihm gut? Wir klären auf! Außerdem: Die besten Selbsthilfe-Tipps zur Behandlung einer Bronchitis.
Was ist eine Bronchitis?
Eine Bronchitis ist eine infektionsbedingte Entzündung der Bronchialschleimhaut, bei der ein hartnäckiger Husten das Leitsymptom ist. Anders als beim Schnupfen einer Erkältung sind bei der Bronchitis also hauptsächlich die unteren Atemwege von der Entzündung betroffen.
Wie kommt es zu einer akuten Bronchitis?
Die akute Bronchitis tritt meist in der kalten Jahreszeit auf, in der Krankheitserreger leichtes Spiel haben, weil unser Immunsystem dann kältebedingt etwas mehr schwächelt als in den warmen Monaten. Überwiegend sind es Viren, die wie bei einer Erkältung oder Grippe über die oberen Atemwege in den Körper eindringen und das Immunsystem auf den Plan rufen. Dieses reagiert nun mit einer Entzündung der Schleimhaut in den Bronchien und der Mobilisierung von Abwehrzellen.
Diese Sondertruppe “eilt” zügig zum Einsatzort und versucht die ungebetenen Gäste, also die Viren, auszuschalten. Es gibt Fresszellen, die die Viren einfach in sich aufnehmen und es gibt andere Immunzellen, die die Eindringlinge mit chemischen Substanzen zersetzen. Die Abwehrschlacht “Immunsystem gegen Virus” zeigt sich dann in den typischen Symptomen einer Bronchitis. Der Schleim, der bei der Bronchitis produziert wird, dient dazu, abgestorbene Zellen, Antikörper und Krankheitserreger aufzunehmen. Über den Husten versucht der Körper, diesen speziellen Mix aus den Bronchien zu befördern. Auf diese Art werden die unteren Atemwege gereinigt.
Wurden alle Viren erfolgreich bekämpft, klingt die Entzündung nach und nach ab und mit ihr zusammen verschwinden dann in der Regel auch die Symptome der Krankheit. Bis der Husten gänzlich verschwunden ist, kann es bei einer Bronchitis aber bis zu sechs Wochen dauern. Oft schlagen sich Betroffene im Anschluss an eine Erkältung mit einer Bronchitis herum. Sie kann aber auch gleichzeitig mit den Symptomen einer Erkältung wie Schnupfen und Halsschmerzen bestehen.
Symptome einer Bronchitis
Zu den klassischen Symptomen einer Bronchitis gehören:
Husten: Zu Beginn zeigt sich ein trockener Reizhusten, der im weiteren Verlauf der Krankheit zum produktiven Husten wird. Erst dann können Betroffene den zähen, klaren oder weißlichen Schleim abhusten. Hat der Schleim eine gelbliche oder grünliche Farbe, liegt zusätzlich ein bakterieller Infekt vor.
Schnupfen
Heiserkeit
Kopf- und Gliederschmerzen
eventuell Fieber
eventuell Schmerzen in der Brust, hervorgerufen durch das häufige Husten
Sauna bei Bronchitis: Ja oder nein?
Schwitzen im Namen der Gesundheit – oder besser nicht? Die Frage ist relativ leicht zu beantworten: Hat Sie der Infekt, also eine akute Bronchitis oder auch eine Erkältung bereits fest im Griff, fühlen Sie sich unwohl oder haben gar Fieber, dann ist das Immunsystem mit der Abwehr der Viren voll ausgelastet. In diesem Fall wäre die Hitze der Sauna eine zusätzliche Belastung für den Körper und kontraproduktiv. Daher sollte vom Besuch einer Sauna während dieser “heißen Phase” eines Infekts Abstand genommen werden.
Bei aufkeimender und abklingender Bronchitis ist Sauna kein No-Go
Bei abklingender Bronchitis allerdings oder wenn der Infekt erst im Anmarsch ist, kann der Besuch einer milden Bio-Sauna (45 bis 60 Grad) durchaus Wunder wirken. Ein beginnender Infekt kann sich durch das Saunieren vielleicht sogar noch in Luft auflösen. Da man in der Zeit des Beginns einer akuten Bronchitis ansteckend ist, sollte man aber keine öffentliche Sauna aufsuchen. Doch in der hauseigenen Sauna kann der Wechsel zwischen der heißen Luft der Sauna und dem kalten Wasser unter der Dusche bedenkenlos genossen werden.
Bei milden Symptomen spricht nichts gegen das Saunieren
Eine leichte Erkältung mit nur milden Symptomen kann durch Aufenthalte in der hauseigenen Sauna mitunter sogar schneller abklingen. Zudem ist es möglich, dass bestehende Symptome einer leichten Bronchitis oder Erkältung dadurch abgemildert werden, da das Immunsystem durch den Wechsel von heiß und kalt angekurbelt wird. Voraussetzung für einen Besuch der Sauna während einer Bronchitis ist aber, dass Sie ein routinierter Saunagänger sind und sich trotz geringfügiger Symptome soweit gut fühlen.
Chronische Bronchitis und Sauna? Kein Problem!
Ein Saunagang wird auch empfohlen, wenn eine chronische Bronchitis vorliegt. Da diese nicht durch ein Virus ausgelöst wird, besteht keine Ansteckungsgefahr für andere und Betroffene können beruhigt eine öffentliche Sauna aufsuchen. Denn dort gibt es in der Regel spezielle Aufgüsse mit ätherischen Ölen, die dabei helfen, den festen Schleim bei dieser Erkrankung zu lösen. So wird das Abhusten erleichtert.
Die Wärme und die ätherischen Öle besänftigen zudem die gereizte Schleimhaut. Daneben bewirkt die Wärme von Sauna oder Dampfbad, dass sich die Durchblutung des Körpers verbessert. So können sich die Atemmuskeln besser entspannen und sich von den Strapazen des chronischen Hustens erholen. Das Atmen kann so durch den regelmäßigen Saunagang erleichtert werden.
Welche Aufgüsse sind bei leichten Bronchitis-Symptomen ideal?
Bei Erkrankungen der Atemwege bieten sich Aufgüsse mit dem ätherischen Öl von Eukalyptus, Pfefferminze (Menthol), Thymian oder Rosmarin an, da diese den hartnäckigen Schleim lösen helfen. Gleichzeitig haben sie eine antimikrobielle und entzündungshemmende Wirkung, was den Schleimhäuten der Atemwege zugutekommt. Für eine immunstärkende Wirkung sind Aufgüsse beim Saunagang aber nicht unbedingt notwendig.
Vorbeugung einer Bronchitis oder Erkältung durch regelmäßige Sauna-Aufenthalte
Am besten ist es natürlich, wenn sich eine Bronchitis oder Erkältung gar nicht erst im eigenen Körper einschleicht. Um diesen lästigen Infekten im Vorfeld ein Schnippchen zu schlagen, ist der Gang in die Sauna eine tolle Möglichkeit – sofern folgende Tipps beachtet werden:
Gehen Sie regelmäßig in die Sauna.
Steigen Sie am besten mit einem Saunagang pro Woche ein.
Mit fortschreitender Sauna-Erfahrung können Sie die Sauna dann regelmäßig zweimal pro Woche aufsuchen.
Die ideale Dauer eines Saunagangs liegt bei maximal 15 Minuten.
Während eines Besuchs sind zwei bis drei einzelne Saunagänge perfekt.
Um einer Erkältung, einem grippalen Infekt oder einer Grippe generell vorzubeugen, kann neben der hauseigenen Sauna jederzeit eine öffentliche Sauna aufgesucht werden. Denn die gesundheitsfördernden Effekte des vorbeugenden Saunierens sind mittlerweile wissenschaftlich belegt.
So schüttet der Körper beim regelmäßigen Saunagang beispielsweise Glückshormone aus. Zudem entspannt sich der Körper beim gemütlichen Schwitzen auf seelischer und geistiger Ebene. Das Immunsystem wird durch den häufigen Wechsel von Wärme und Kälte gestärkt. Auch das Herz-Kreislauf-System profitiert von dem Hitze-Kälte-Spiel und wird durch regelmäßiges Saunieren gekräftigt. Denn es stabilisiert zum Beispiel die Wände der Blutgefäße, was vor Gefäßverkalkung und anderen Herz-Kreislauf-Erkrankungen schützen kann.
Die besten Hausmittel und Tipps bei Bronchitis
Bei einer akuten Bronchitis wie auch einer gewöhnlichen Erkältung sind weder ein Arztbesuch noch Medikamente notwendig. Die beste Medizin ist hier ganz klassisch: Im Bett liegen, schlafen und ausruhen. Daneben empfehlen wir folgende Maßnahmen, um die Bronchitis schneller zum Abklingen zu bringen oder die lästigen Symptome zu reduzieren:
Ausreichend trinken: Zwei Liter Wasser oder ungesüßte Kräutertees (z. B. Thymiantee oder spezielle Hustentees) sind ideal, um den Schleim aus den Bronchien zu lösen und das Abhusten zu erleichtern.
Legen Sie mehrmals täglich Wärme, etwa in Form eines Heizkissens, auf den oberen Rücken auf. Auch diese angenehme Wärme sorgt dafür, dass sich zäher Schleim besser löst. Nebenbei entspannt sie die arg strapazierte Atemmuskulatur.
Das Abklopfen des oberen Rückens oder Brustkorbs kann das Abhusten bei Bronchitis erleichtern.
Inhalation: Bereiten Sie sich einen Aufguss aus heißem Wasser und Cineol (einem Wirkstoff, der aus Eukalyptus gewonnen wird) zum Beispiel in einem Topf oder einer hitzebeständigen Schüssel zu. Decken Sie ein Handtuch über den Kopf, damit das Wasser nicht so schnell abkühlt. Atmen Sie fünf bis zehn Minuten zweimal täglich die feucht-heiße Luft und das ätherische Öl ein. Dies unterstützt den Körper dabei, festsitzenden Schleim in den Bronchien zu lösen. Alternative: eine Inhalation mit Kochsalzlösung und Inhalationsgerät.
Rauchen vermeiden, so lange die Bronchitis oder Erkältung andauert.
Auch die Pflege der Psyche ist wichtig: Gönnen Sie sich viel Ruhe, vermeiden oder reduzieren Sie Stressoren. Denn Stress hemmt das Immunsystem und das muss bei einer Bronchitis oder Erkältung voll einsatzfähig sein.
Achten Sie darauf, dass Sie sich insgesamt warm halten. Besonders die Füße und der Oberkörper, vor allem im Bereich der Lunge, dürfen nicht kalt werden.
Kochen Sie sich eine Hühnersuppe: Der Klassiker unter den Erkältungstipps aus Uromas Zeiten kann die Abwehrkräfte stärken und kräftigt nebenbei auch die Seele.
Zwiebelsaft: Er hat schleimlösende und keimabtötende Wirkung, ist also eine wahre Wunderwaffe im Kampf gegen Bronchitis. Zubereitung: Einfach zwei Zwiebeln in kleine Stücke schneiden, in ein Glas geben und mit etwas Honig beträufeln. Dann einige Stunden Geduld haben, bis der Zwiebelsaft entsteht. Davon täglich einen Esslöffel nehmen.
Holunderbeersaft: Die schwarz-roten Holunderbeeren werden in der Volksmedizin schon lange bei Erkältungskrankheiten eingesetzt. Ihnen wird ebenfalls eine schleimlösende Wirkung nachgesagt.
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