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Dampfbäder: Die wohltuende Wirkung von warmen Nebel

Autorenbild: Maximilian ThieleMaximilian Thiele

Ein Besuch in einem Dampfbad oder einer Dampfsauna ist ein wahrer Genuss. Warme Nebelschwaden, Düfte von ätherischen Ölen entfalten eine wunderbare Wirkung auf Körper, Geist und Seele: Die Atemwege und Poren der Haut öffnen sich, unsere Muskeln entspannen und wir tauchen in eine dampfende Wohlfühloase ein, die uns für den Moment vom Stress des Alltags befreit und genießen die Auszeit in einem Dampfbad.


Was genau erwartet Dich in einem Dampfbad und welche Wirkung hat der feuchtwarme Nebel auf unsere Gesundheit?  Worin unterscheiden sich Dampfbäder von einer Sauna und welche Arten von Dampfbädern gibt es? Hier bekommst Du alle Informationen rund um das Thema Dampfbäder.


Was genau ist ein Dampfbad?

Hinter einem Dampfbad verbirgt sich eine Art Schwitzbad in wasserdampfhaltiger Luft. Es ist eine spezielle Art des Saunierens  – mit sehr hoher Luftfeuchtigkeit, die nahezu bei 100 Prozent liegt. Die hohe Luftfeuchtigkeit entsteht durch Aufgüsse mit Wasser – manchmal auch mit ätherischen Ölen versetzt –, das auf heißen Steinen verdampft. In einem Dampfbad liegen die Temperatur in der Regel zwischen 40 und 55 Grad Celsius. Es herrschen also eher moderate Temperaturen in einem Dampfbad.

Wie viele Gänge ins Dampfbad sind empfehlenswert?

Ähnlich wie bei einer finnischen Sauna oder auch einer anderen Sauna werden drei Durchgänge pro Besuch empfohlen. Zwischen den Saunagängen mit Dampf werden Ruhepausen für etwa 30 Minuten in einem Ruheraum eingehalten. Wie in einer trockenen, heißen Sauna ist auch im Dampfbad Deine Körperwahrnehmung wichtig. Variiere die Abstände der Saunagänge und Ruhepausen ganz nach Deinem persönlichen Wohlbefinden und nach Deinem Bedürfnis nach Ruhe und Entspannung.


Wie lange dauert ein Durchgang im Dampfbad?

Auch hier achte unbedingt auf Dein Körpergefühl. Empfehlenswert ist ein 15- bis 20-minütiger Aufenthalt im Dampfbad – genauso wie es auch bei einem trockenen Saunagang empfohlen wird. Bemerkst Du in irgendeiner Form Unbehagen wie Kreislaufbeschwerden oder Schwindel, solltest Du das Dampfbad sofort verlassen. 


Es gibt viele Gemeinsamkeiten zwischen einem Dampfbad und einer Sauna. Was aber sind die Unterschiede?

Sauna oder Dampfbad - Was ist der Unterschied? 

Die grundlegenden Unterschiede zwischen der klassischen Sauna und einem Dampfbad sind die Raumausstattung, die Temperatur und die Luftfeuchtigkeit, die in den jeweiligen Räumen herrschen. Die Sauna ist meistens mit Holz ausgekleidet, Dampfbäder sind in der Regel gefliest. Die Temperaturen in klassischen Saunen sind viel heißer als in einem Dampfbad. Sie können zwischen 55 Grad Celsius (Bio-Sauna) und 100 Grad Celsius (finnische Sauna) liegen, in einem Dampfbad hingegen “nur” zwischen 40 und 55 Grad Celsius. Dafür liegt die Luftfeuchtigkeit in Dampfbädern bei bis zu 100 Prozent und in einer Trockensauna bei etwa 15 Prozent. Die Wärme in der Sauna ist trocken, im Dampfbad feucht. 

Welche Arten von Dampfbädern gibt es?

Zu den bekanntesten (und beliebtesten) Dampfbädern gehören das klassische Dampfbad, Hamam, Tepidarium, Sole-Dampfbad, Caldarium und die Banjas. Hier bekommst Du einen kleinen Überblick zu den wichtigsten Dampfbad-Arten:

  • Klassisches Dampfbad: Bei milden Temperaturen kannst Du die Strapazen des Alltags hinter Dir lassen und Dich von Nebelschwaden einhüllen lassen. Wasser verdampft auf einem heißen Stein, manchmal mit ätherischen Ölen versehen, um eine bestimmte Wirkung zu unterstützen. Lavendel sorgt für Entspannung, Kamille wirkt entzündungshemmend und kann bei Erkältungen kleine Wunder bewirken

  • Hamam: In diesem “türkischen” oder “orientalischen” Dampfbad hältst Du Dich in verschiedenen Räumen mit unterschiedlicher Wärme auf. Es gibt einen Raum mit 50 Grad Celsius, einen Raum mit 40 Grad zum “Abkühlen”, einen Massageraum für Behandlungen und einen Ruheraum.

  • Tepidarium: Balsam für die Seele gibt es in diesem römischen Bad bei Temperaturen um die 38 bis 40 Grad Celsius (ähnlich unserer Körpertemperatur) und einer geringen Luftfeuchtigkeit bei etwa 20 Prozent. Hier liegst Du leicht bekleidet in einem warmen Raum mit warmen Wänden und Böden, auf einer beheizten Liege und entspannst. Diese Dampfsauna eignet sich besonders für Menschen mit einem schwachen Kreislauf.

  • Sole-Dampfbad: In diesem Dampfbad wird Salzwasser auf dem heißen Stein verdampft. Du fühlst Dich wie am Meer und atmest warme, feuchte Meeresluft ein. Hier kannst Du etwas für Deine Atemwege und Haut tun. 

  • Caldarium: In dieser klassisch-römischen Therme kannst Du herrlich bei feuchter Schwüle entspannen. Die Luftfeuchtigkeit beträgt bis zu 100 Prozent. Das wirkt sich vor allem positiv auf Deine Atemwege bei einer Bronchitis oder chronischem Husten und auf Deine Haut aus, da die feuchte Wärme die Poren öffnet.

  • Banja: Die russische Variante der Dampfsauna regt bei etwa 60 Grad Celsius und einer Luftfeuchtigkeit von nahezu 100 Prozent die Durchblutung an, indem Besucher:innen sich mit Birkenzweigen schlagen bzw. massieren. Im Banja ist ein Bieraufguss sehr beliebt.


Wirkung von Dampfbädern auf unsere Gesundheit

Wasserdampf und Wärme – eine wunderbare Kombination, die sich positiv auf unsere Gesundheit und unser Wohlbefinden auswirken kann. Beim gemütlichen Dampfbaden lässt es sich herrlich relaxen, die Muskulatur entspannt sich, die Durchblutung wird angeregt, die Abwehrkräfte können gestärkt werden und wir fühlen uns hinterher (fast) wie neugeboren. Der gesamte Organismus fühlt sich entgiftet und entschlackt an und unsere Haut erstrahlt in neuem Glanz.


Gut zu wissen: Entspannen wir in einem Dampfbad mit einer hohen Luftfeuchtigkeit, unterbindet der heiße, feuchte Dampf das Schwitzen. Die Folge: Unser Körper kühlt sich durch den Schweiß nicht ab und heizt sich von innen auf. Dadurch öffnen sich die Poren der Haut und auch die Durchblutung und der Stoffwechsel werden angeregt.


Dampfbad: Wirkung auf die Atemwege

Atmen wir in einem Dampfbad, inhalieren wir ganz feinen Wasserdampf. Der heiße Dampf befeuchtet Deine Atemwege und entfaltet zum Beispiel bei einer Erkältung oder Bronchitis, bei Husten, Schnupfen und Heuschnupfen eine schleimlösende Wirkung, die den Kopf befreien kann. Werden die Dämpfe in einer Dampfsauna mit ätherischen Duftessenzen wie beispielsweise Eukalyptus oder Kamille angereichert, können die Effekte des Nebels noch verstärkt werden. Regelmäßige Inhalationen können außerdem bei chronischen Entzündungen der Nasennebenhöhlen oder der Stirnhöhlen helfen. 

Dampfbad: Entspannung pur für Körper und Seele

Die feuchten, heißen Nebelschwaden in einem Dampfbad machen sowohl das Bindegewebe als auch die Muskulatur elastischer. Daher wirken die Dämpfe bei Muskelverspannungen oder Muskelkrämpfen auch entkrampfend und schmerzlindernd. Auch bei Menschen mit rheumatischen Erkrankungen oder Gelenkbeschwerden tun regelmäßige Dampfbäder gut.


Auch unsere Psyche profitiert von einem Besuch im Dampfbad. Verspannungen, Ärger und Aggressionen lösen sich im warmen Nebel auf. Befinden wir uns im Dauerstress, können regelmäßige Dampfbäder für eine wohltuende Auszeit sorgen.

Dampfbad: Wirkung auf Stoffwechsel und Durchblutung

Schwitzen wir im Dampfbad, kurbeln wir außerdem unseren Stoffwechsel an und steigern die Durchblutung, indem sich die Blutgefäße erweitern. Dadurch wird unser Körper besser mit Sauerstoff und Nährstoffen versorgt. Die Abkühlung nach einem Dampfsaunagang ist ein wichtiger Bestandteil. Durch den Wechsel zwischen Wärme und Kälte trainierst Du Deine Blutgefäße. Bei hohen Temperaturen weiten sie sich, bei niedrigen Temperaturen ziehen sie sich wieder zusammen. Auch die Poren der Haut öffnen sich in der feuchtwarmen Hitze des Dampfbads. Die Haut wird besser gereinigt und Pflegeprodukte und deren Effekte können besser aufgenommen werden.


Dampfbäder bei Erkältung, Bronchitis, Husten, Schnupfen und Co.

Das Inhalieren von feucht-heißen Dämpfen in Dampfbädern kann zu Beginn einer Erkältung, Bronchitis, Husten oder Schnupfen die Beschwerden lindern. Trotzdem solltest Du bei einem beginnenden Infekt nicht in eine öffentliche Sauna oder in ein öffentliches Dampfbad und Schwimmbad gehen, um andere Gäste nicht anzustecken. Klingen die Beschwerden wieder ab und bist Du nicht mehr ansteckend, steht dem Dampfbaden nichts mehr im Weg. Nach der Ansteckungszeit wäre ein Sole-Dampfbad mit Salzwasser-Aufgüssen sehr zu empfehlen, denn Meersalz wirkt befreiend auf die Atemwege und befeuchtet die Schleimhäute.



Kontraindikation: Wann solltest Du auf Dampfbäder verzichten?

Auch wenn ein Dampfbad viele positive Eigenschaften für unsere Gesundheit parat hält, gibt es Risikogruppen, für die sich keine Dampfbäder eignen. Sie sollten mit behandelnden Ärzt:innen abklären, inwieweit ein Besuch im Dampfbad sinnvoll ist. Dazu gehören zum Beispiel Menschen mit starken Beschwerden des Herz-Kreislauf-Systems. Auch bei folgenden Beschwerden ist Dampfbaden kontraindiziert:

  • Herz-Kreislauf-Beschwerden, Bluthochdruck 

  • Entzündungen

  • Akute grippale Infekte, Fieber 

  • Immunschwäche (z. B. HIV)

  • Schwangere 


Tipps für und nach dem Besuch im Dampfbad

Handtuch - Ja oder nein? Vorher unter die Dusche – ja oder nein? Kleidung ausziehen oder anbehalten? Du freust Dich schon auf Deinen anstehenden Besuch in einem Dampfbad, kennst Dich aber noch nicht so gut mit den Sauna-Regeln aus? Kein Problem! Mit unseren Tipps für einen Aufenthalt in einem Dampfbad geht bestimmt nichts mehr schief. Tauche ein, in unseren kleinen Sauna-Knigge:

  • Duschen: Unbedingt! Grundsätzlich solltest Du vor jedem Gang in das Dampfbad kurz unter die Dusche springen, um keine Bakterien ins Dampfbad zu tragen. Hinterher trocknest Du Dich mit einem Handtuch ab. Dann ist Dein Körper optimal vorbereitet für die feuchtwarme Hitze im Dampfbad. Auch nach dem Dampfbad ist Duschen angesagt. Am besten mit kaltem Wasser – das weckt die Lebensgeister und sorgt für eine Extraportion Vitalität.

  • Kleidung und Badelatschen: In einem Dampfbad kannst Du Deine Badebekleidung (Badeanzug oder Bikini) angehalten. Badelatschen sind sehr zu empfehlen, da aufgrund der hohen Luftfeuchtigkeit das Risiko für Keime und Fußpilz erhöht ist.

  • Handtuch und Bademantel: Dein großes Handtuch hat in einem Dampfbad nichts zu suchen. Die hohe Luftfeuchtigkeit würde es nur durchnässen. Auch ein Bademantel bleibt vor der Tür. Ein kleines Handtuch zum Hinsetzen hingegen ist empfehlenswert.

  • Trinken: Auch in der feuchtwarmen Umgebung einer Dampfsauna kommst Du ganz schön ins Schwitzen. Trinke vor und nach dem Gang ins Dampfbad ausreichend Flüssigkeit. Ideal sind Getränke wie Wasser und ungesüßter Tee.

  • Essen: Du solltest weder hungrig noch voll gegessen und satt in eine Dampfsauna gehen. Ein kleiner Snack oder ein belegtes Brot zwei Stunden vor dem Besuch im Dampfbad sind empfehlenswert, damit der Magen nicht knurrt.

  • Verhaltenskodex: Verhalte Dich in der Dampfsauna so, wie Du es auch von den anderen Besucher:innen erwartest. Sei daher höflich, respektvoll und rücksichtsvoll.


Gut zu wissen: Direkt nach dem Dampfbad Sport treiben? Laut Expert:innen ist das keine gute Idee. Dein Körper sollte sich im Anschluss ausruhen und wieder auf die normale Körpertemperatur abkühlen. Erst dann sind sportliche Aktivitäten eine gute Idee.


Dampfbäder für das Gesicht: Auszeit im Home-SPA

Ein Klassiker unter den alten Hausmitteln: Gesichtsdampfbäder! Sie kommen hauptsächlich zum Einsatz bei Erkrankungen der Atemwege wie Erkältungen, Bronchitis oder Nasennebenhöhlenentzündungen oder bei Hautproblemen im Gesicht, zum Beispiel bei Mitessern, Pickeln, verstopfte Poren, fettiger Haut oder Akne. 



Bei Atemwegsbeschwerden inhalieren wir die heißen Dämpfe, indem wir unseren Kopf und das Gesicht unter einem Handtuch über eine große Schüssel gefüllt mit heißem Wasser stecken und die Dämpfe tief einatmen. Der feine Nebel gelangt so über die Nase und den Mund in die Atemwege und löst dort Schleim und befeuchtet die Schleimhäute. Ein Dampfbad mit Eukalyptus, Thymian, Latschenkiefer und Kamille eignen sich besonders gut zum Inhalieren. 


Du brauchst eine kleine Wellness-Auszeit in den eigenen vier Wänden? Du möchtest endlich einen frischen Teint in Dein Gesicht zaubern und Pickel, Mitesser und Co. den Kampf ansagen? Dann solltest Du regelmäßig ein Gesichtsdampfbad in Deine Beauty-Routine integrieren, denn mit einem Dampfbad zur Inhalation kannst Du einiges für Deine Haut tun. Die gute Nachricht: das bewährte Hausmittel eignet sich für jeden Hauttyp:


Kamille entfaltet eine zum Beispiel eine entzündungshemmende Wirkung und wird daher gerne bei entzündlichen Hautproblemen eingesetzt. Ein Dampfbad für das Gesicht öffnet die Hautporen und reinigt sie, versorgt die Haut mit Feuchtigkeit und regt die Durchblutung der Haut an.


So funktioniert das Dampfbad im Gesicht:

  1. Reinigung Deines Gesichts (Rückstände und Make-up entfernen).

  2. Wasser aufkochen und in eine Schüssel gießen.

  3. Ätherische Öle hinzugeben.

  4. Handtuch über den Kopf legen (Dampf kann nicht entweichen) und die Dämpfe für etwa 10 Minuten einwirken lassen.

  5. Gesichtsmasken, Anti-Mitesserstreifen oder warmes Wasser: Gesicht abschließend reinigen und pflegen, z. B. mit einer Feuchtigkeitspflege.


Gut zu wissen: Nach einem Dampfbad für das Gesicht bitte kein Peeling anwenden, da diese Deine Haut reizen können. Warmes Wasser reicht zur Gesichtsreinigung aus. Übrigens: Wer nicht sein Gesicht über eine Schüssel beugen mag, kann auch eine Gesichtssauna verwenden.


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