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Tepidarium: Milde Wärme, Entspannung & Regeneration im römischen Bad

Autorenbild: Maximilian ThieleMaximilian Thiele

Sehnsucht nach Erholung und Entspannung? Dann ist ein Aufenthalt in einem Tepidarium – ob in einem Spa oder Wellnesshotel – genau das richtige für Dich. Entfliehe dem Stress, den Strapazen des Alltags und Jobs. Eine entspannende Auszeit bei milder Wärme mit angenehmen Temperaturen kann kleine Wunder bewirken, für innere Ruhe sorgen und das Wohlbefinden auf Körper, Geist und Seele steigern.



Du möchtest wissen, was genau ein Tepidarium ist? Welche positiven Effekte die sanfte Wärme auf Deine Gesundheit hat und bei welchen Beschwerden Du lieber die Finger von einem Besuch im Tepidarium lassen solltest? Antworten auf die Fragen und was es noch zu beachten gibt, erfährst Du hier. 


Tepidarium: Was ist das eigentlich?

Bei einem Tepidarium handelt es sich um einen speziellen, mit Keramikfliesen, Stein oder Marmor ausgestatteten Raum, der ein gleichmäßig warmes und leicht trockenes Raumklima aufweist und der ganzheitlichen Entspannung dienen soll. Die Materialien eignen sich wunderbar, um Wärme zu speichern und sorgen für eine gleichmäßige Wohlfühltemperatur im Wärme- und Entspannungsraum. 


Der Begriff Tepidarium stammt übrigens von dem lateinischen Wort “tepidus”, was so viel wie “lauwarm” bedeutet. Und “lauwarm” ist im Tepidarium Programm: Bei milden Temperaturen entspannen wir leicht bekleidet auf einer der gemütlichen, warmen Liegen, die sich in dem Tepidarium befinden. Sogar die Wände und der Boden sind warm und strahlen die gespeicherte, angenehme Wärme in den Raum. So unterstützen sie die ganzheitliche Entspannung von Körper, Geist und Seele.


Temperatur und Luftfeuchtigkeit im Tepidarium

Im Tepidarium herrscht ein mildes, warmes und leicht trockenes Raumklima. Die Temperaturen betragen zwischen 38 Grad Celsius und 40 Grad Celsius. Die Temperatur entspricht also in etwa unserer Körpertemperatur. Die Luftfeuchtigkeit ist niedrig und beträgt nur 20 Prozent.



Tepidarium ist Teil der römischen Badekultur

Als fester Bestandteil der römischen Badekultur reicht die Geschichte des Tepidariums bis in die Antike zurück. Römer:innen nutzten das Tepidarium, um den Körper langsam aufzuwärmen und ihn so auf ein Bad vorzubereiten. Bei ihnen bestand ein Tepidarium aus einem kalten und einem warmen Bereich. Es war eine Kombination aus einem Heißbaderaum, einem sogenannten Caldarium, und einem Kaltbaderaum, der auch als Frigidarium bezeichnet wird. Interessant: Ein eigenes Wasserbecken, wie wir es in der heutigen Zeit in der Sauna kennen, gehörte klassischerweise nicht dazu. Heutzutage findest Du oft Salzkristalle oder Salzlampen in Tepidarien. Sie sollen dieselbe beruhigende Wirkung entfalten, die eine Salzgrotte hervorruft.


Wie lange dauert der Besuch im Tepidarium?

Bei den angenehmen Temperaturen und in der beruhigenden Umgebung eines Tepidariums kannst Du locker 30 Minuten verweilen. Die Aufenthaltsdauer ist nicht begrenzt, Du kannst ganz nach Deinem persönlichen Empfinden entscheiden, wie lange Du die wohltuende Wirkung und Atmosphäre genießen möchtest. 


Tepidarium versus Sauna und Dampfbad: Was sind die Unterschiede?

In Spas dürfen verschiedene Formen der Sauna nicht fehlen und ein Tepidarium ist oft fester Teil. Worin unterscheidet sich aber der Wärmeraum aus Stein, Marmor und Keramik von der herkömmlichen Sauna oder von der klassischen, finnischen Sauna? Bei einem Tepidarium handelt es sich um eine sanfte Form der Sauna. Hier entspannen und regenerieren wir bei sanfter Wärme. Die klassische Sauna hingegen besteht in der Regel aus Holz und wir schwitzen bei hohen Temperaturen über 90 Grad Celsius. Es ist eine Art Schwitzkur bei weitaus höheren Temperaturen.

Der Unterschied zwischen einem Tepidarium und einem Dampfbad liegt hauptsächlich in der Höhe der Luftfeuchtigkeit, die in einem Dampfbad deutlich höher ist als in einem Tepidarium. Bei der milden Saunaform liegt sie bei nur 20 Prozent, im Dampfbad hingegen bei bis zu 100 Prozent. Der Temperaturunterschied ist deutlich geringer: Während es sich im Tepidarium bei Körpertemperaturen wunderbar entspannen lässt, ist es in einem Dampfbad mit etwa 55 Grad Celsius etwas wärmer.


Tepidarium: Positive Wirkung auf unsere Gesundheit 

Balsam für die Seele: In einem Tepidarium lässt es sich nicht nur ganz wunderbar bei milden Temperaturen entspannen, die milde Wärme entfaltet außerdem eine positive Wirkung auf unser körperliches Befinden. So kann ein Tepidarium Muskelverspannungen lindern, bei Kreislaufproblemen helfen und möglicherweise auch unser Immunsystem nach längerer Krankheit stärken. Die Auszeit im Tepidarium wirkt schonend und anregend auf unseren Körper und unsere Seele.


Die Abwehrkräfte können unter Umständen bei regelmäßigen Besuchen in der lauwarmen Sauna trainiert werden, weil die warmen Temperaturen über 38 Grad Celsius im Körper ein künstliches Fieber erzeugen und das Immunsystem entsprechend darauf reagiert. Die wohligen Temperaturen im Tepidarium belasten Deinen Kreislauf nicht und regen darüber hinaus auch die Durchblutung an. Sie unterstützen die Regeneration von beanspruchten Muskeln und lösen Verspannungen in der Muskulatur. Auch bei schmerzhaften Gelenken oder Atemwegserkrankungen kann sich die Wärme wohltuend auswirken. 



Und nicht zu vergessen: die beruhigende und warme Umgebung der Räumlichkeiten trägt zur geistigen Erholung bei. Wenn Du Dich sehr gestresst fühlst und von einem Termin zum nächsten hetzt, genieße eine mindestens 30-minütige erholsame Auszeit im Tepidarium. Um die positiven Effekte auf die Gesundheit zu spüren, solltest Du regelmäßig ins Tepidarium gehen, heißt: zwei bis drei Besuche wöchentlich.


Kontraindikation: Für wen eignet sich ein Tepidarium nicht?

Eigentlich wirkt ein Tepidarium vorbeugend, entspannend und regenerierend. Regelmäßige Besuche eignen sich in der Regel für junge und alte Menschen. In seltenen Fällen wird jedoch von einem Aufenthalt abgeraten. Dazu zählen folgende Gesundheitsbeschwerden:

  • Beschwerden des Herz-Kreislauf-Systems, z. B. sehr niedriger Blutdruck

  • Offene Wunden

  • Fieber

  • Entzündungen

  • Patient:innen, die einen Herzinfarkt oder Schlaganfall hatten


Tepidarium bei einer akuten Erkältung: Ja oder nein?

Bei einer akuten Erkältung solltest Du von einem Besuch in einem Tepidarium absehen, schließlich besteht zu Beginn der Erkältung oder grippalen Infekts eine Ansteckungsgefahr. Bei einer abklingenden Erkältung hingegen kannst Du von einem Aufenthalt und der wohltuenden, regenerativen Wirkung der lauwarmen Sauna profitieren.


Tepidarium: Gesundheitsfördernde Anwendungsgebiete 

Neben einem allgemeinen wohltuenden Effekt auf Körper, Geist und Seele, kannst Du bei folgenden Beschwerden (Indikationen) zur Regeneration oder zur Prävention ein Tepidarium besuchen: 

  • Muskelverspannungen

  • Gelenkschmerzen, Gelenkerkrankungen, Rheuma

  • Prävention neuer Erkältungen, grippaler Infekte

  • Bewältigung und Prävention von Stress

  • Bluthochdruck (medikamentös eingestellt)

  • Unterstützende Wirkung bei Gefäß- und Stoffwechselkrankheiten


Tipp: Darauf solltest Du im Tepidarium achten 

Bei einem Besuch im Tepidarium bleiben die “Klamotten” an – das stimmt nicht ganz, aber es reicht eine leichte Bekleidung in der Wärme aus: Das kann ein leichter Bademantel oder auch ein Badeanzug oder Bikini sein. 


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