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Cellulite: Was tun gegen die Orangenhaut am Körper?

Autorenbild: Maximilian ThieleMaximilian Thiele

Es sind harmlose Dellen an Bauch, Hüften, Oberschenkeln und Po – Cellulite oder auch Orangenhaut lautet das Wort für das kosmetische Problem, das hauptsächlich Frauen betrifft. Cellulite hat zum Glück keine Auswirkungen auf die körperliche Gesundheit, trotzdem machen die Dellen dem Wunsch nach einer straffen, glatten Haut einen ordentlichen Strich durch Rechnung. Unter all den Schönheitsproblemen macht insbesondere Cellulite Frauen das Leben schwer – trotz des Fortschritts der Bewegung “Body Positivity”, die diskriminierende und unrealistische Schönheitsideale abschaffen möchte.


Lifestyle- und Frauenmagazine sind voll mit Themen über Cellulite-Behandlungen, Anti-Cellulite-Produkten und Tipps, wie Frauen Orangenhaut bekämpfen können. Ein wirksames Wundermittel, die Dellen in der Haut zu behandeln, gibt es leider (noch) nicht.

Die gute Nachricht vorweg: Du kannst einiges im Alltag tun, um die Dellen an den Problemzonen zu lindern oder einer Orangenhaut vorzubeugen. Hier bekommst Du alle Informationen zum Thema Cellulite: Was sich dahinter verbirgt, welche Ursachen es gibt und welche Methoden Dir wirklich bei der Behandlung von Cellulite helfen können. 


Cellulite: Was ist das genau? 

Bei Cellulite, auch bekannt als Orangenhaut oder Apfelsinenhaut, handelt es sich um Fettpölsterchen, die sich aus verschiedenen Gründen unter der Haut einlagern und sich durch Dellen auf der Haut, insbesondere an den Oberschenkeln, Hüften und am Po auszeichnen. Wie aber entsteht die Orangenhaut eigentlich? 


Aufgrund der besonderen weiblichen Gewebestruktur können sich bei Frauen kleine Fettpölsterchen auf der Hautoberfläche abzeichnen. Denn die Fettzellen, die in der Unterhaut zwischen Haut und Muskeln liegen, üben Druck auf das Bindegewebe aus. Wenn sich die Fettdepots ausdehnen, schieben die Fettzellen die Fasern des Bindegewebes beiseite und treten an der Oberfläche hervor. Das zeigt sich dann an in Form von Dellen und Wellen an der Hautoberfläche. Je schwächer das Bindegewebe ist, desto leichter haben es die Fettzellen, sich auszubreiten.


Gut zu wissen: Cellulite wird übrigens oft mit Cellulitis verwechselt. Bei der Cellulitis handelt es sich jedoch um eine Krankheit, bei der das Unterhaut-Bindegewebe (hauptsächlich an Beinen oder im Gesicht) entzündet ist.

Psychische Belastung durch Cellulite

In erster Linie ist Cellulite ein ästhetisches Problem ohne Auswirkungen auf die Gesundheit, zumindest auf die körperliche Gesundheit. Die Auswirkungen auf die Psyche können trotz der eigentlich harmlosen Cellulite erheblich sein, insbesondere in Bezug auf das Selbstbild und das Selbstwertgefühl. Viele Betroffene – in erster Linie Frauen – leiden mehr oder weniger stark unter dem veränderten Erscheinungsbild der Haut, das sie als Schönheitsmakel empfinden. Sie fühlen sich durch die Cellulite unwohl in ihrer eigenen Haut und das beeinflusst sowohl soziale Aktivitäten als auch die Wahl ihrer Kleidung. Ein sommerlicher, unbeschwerter Tag am Strand im Bikini oder Badeanzug ist für viele Frauen mit Orangenhaut dann kaum mehr möglich. Sie verstecken die betroffenen Körperbereiche lieber mit entsprechender Kleidung. Daher ist es für Betroffene wichtig, dass sie mentale Unterstützung erhalten und sich bewusst machen, dass Cellulite ein sehr häufiges und oft unvermeidliches Phänomen ist.


Frauen vs. Männer: Warum haben Männer eigentlich keine Cellulite?

Cellulite ist ein sehr weit verbreitetes Phänomen, das hauptsächlich bei Frauen auftritt. Fast so gut wie jede Frau hat Cellulite. Schätzungsweise sind über 90 Prozent der Frauen davon betroffen. Das Körpergewicht spielt übrigens keine Rolle: Sowohl schlanke Frauen, Models oder Sportler:innen als auch übergewichtige Frauen können Dellen an der Haut entwickeln. Warum aber sind so viele Frauen betroffen und nur so wenige Männer?


Die Erklärung dafür liegt in der unterschiedlichen Fett-, Muskel- und Bindegewebeverteilung bei Männern und Frauen. Bei Frauen weist das Bindegewebe eine andere Struktur mit parallel verlaufenden Fasern und dehnbaren Zwischenräumen auf. Das ist insofern sinnvoll, damit es sich im Fall einer Schwangerschaft ordentlich dehnen kann. In den Zwischenräumen fühlen sich aber auch die Fettdepots wohl, die sich dann ausbreiten können. Männer hingegen zeigen ein dichtes Fasernetz, das deutlich weniger Fett und Wasser speichern kann.


Ursachen und Auslöser für Cellulite



Für die Bildung der lästigen Dellen an Oberschenkeln, Bauch und Po sind neben genetischen Faktoren auch hormonelle Ungleichgewichte, fortschreitendes Alter und mangelnde Durchblutung die häufigsten Auslöser – letztere werden oft durch einen sitzenden Lebensstil verstärkt. Die Ursachen und Auslöser von Orangenhaut sind also vielfältig:

  • Genetische Faktoren: Die Veranlagung für Cellulite kann genetisch bedingt sein. Die Struktur und Verteilung des Bindegewebes sowie der Fettzellen spielen eine wesentliche Rolle.

  • Hormonelle Faktoren: Hormone wie Östrogen, Insulin und Schilddrüsenhormone beeinflussen die Fettverteilung und -speicherung, was wiederum Cellulite begünstigen kann.

  • Ernährung: Eine Ernährung, die reich an Fett, Kohlenhydraten und Salz ist, kann die Entstehung von Cellulite fördern.

  • Lebensstil: Mangelnde körperliche Aktivität, Rauchen und übermäßiger Alkoholkonsum können das Risiko für die Entwicklung von Cellulite erhöhen.

  • Alter: Mit zunehmendem Alter verliert unsere Haut an Elastizität, und das Bindegewebe wird schwächer, was Cellulite begünstigen kann.


Cellulite: Typische Merkmale der Orangenhaut

Orangenhaut beschäftigt Frauen auf der ganzen Welt. Denn fast alle Frauen träumen von einer perfekten Figur mit straffer und ebenmäßiger Haut. Doch die Cellulite mit Dellen an Po, Oberschenkeln und Co. lässt den Traum bei den meisten Frauen platzen. Das Hauptmerkmal von Cellulite ist eine unebene, genoppte Hautstruktur, die oft mit der Oberfläche einer Orangenschale verglichen wird. Obwohl die Dellen der Cellulite keine Schmerzen verursachen, werden sie als Schönheitsmakel empfunden. Das wiederum wirkt sich häufig negativ auf das Selbstwertgefühl und das seelische Wohlbefinden aus.

Diagnose Cellulite: Inspektion

Die Diagnose von Cellulite erfolgt hauptsächlich durch eine visuelle Inspektion, also durch die Betrachtung der betroffenen Hautbereiche. Spezielle medizinische Untersuchungen sind in der Regel nicht nötig, da Cellulite in der Dermatologie ein rein ästhetisches Problem ist und keine gesundheitlichen Risiken birgt.


Anhand der Ausprägung der Dellen wird Cellulite in verschiedene Schweregrade eingeordnet:

  • Schweregrad 0: Deine Haut zeigt sowohl im Liegen als auch im Stehen eine glatte, ebenmäßige Hautoberfläche. Schiebst Du Hautpartien am Oberschenkel mit Deinem Daumen und Zeigefinger zusammen, zeigen sich zwar Falten, aber keine typischen Dellen der Cellulite.

  • Schweregrad 1: Deine Haut ist ebenfalls im Liegen und Stehen glatt und ebenmäßig, beim Zusammenschieben der Hautpartie am Oberschenkel zeigt sich aber die typische Wabenstruktur der Orangenhaut.

  • Schweregrad 2: Die Dellen der Cellulite sind im Stehen sichtbar, im Liegen ist das Hautbild jedoch glatt.

  • Schweregrad 3: In diesem Stadium zeigen sich die Merkmale der Orangenhaut im Liegen und Stehen. Dein Hautbild ist dann uneben und zeigt die typischen Dellen. Bei stärker ausgeprägter Cellulite kann es sogar vorkommen, dass sich die Dellen durch Strumpfhosen oder enge Hosen abzeichnen.


Cellulite behandeln und vorbeugen: Was hilft gegen die Orangenhaut?



Auch wenn Cellulite nicht einfach effektiv mit Wundermitteln behandelt werden kann und Du gegen genetische Faktoren als Ursache für die Orangenhaut wenig ausrichten kannst, stehen Dir trotzdem verschiedene Möglichkeiten und präventive Maßnahmen im Rahmen der Cellulite-Behandlung zur Verfügung. Das Ziel der Cellulite-Behandlung: Dein Hautbild verbessern, damit Du Dich wieder wohl in Deiner Haut fühlen kannst. Was Du alles zur Kräftigung Deines Bindegewebes tun kannst, erfährst Du hier.

Bewegung gegen Cellulite: Mit sportlichen Aktivitäten die Durchblutung ankurbeln

Regelmäßige körperliche Aktivität und Sport helfen Dir dabei, Deine Muskelmasse zu erhöhen, was wiederum das Hautbild von Cellulite verbessern kann. Ein aktiver Lebensstil fördert die Durchblutung des Gewebes. Insbesondere Krafttraining baut die Muskeln unter den betroffenen Hautbereichen auf, wodurch die Haut straffer und glatter erscheinen kann. 


Wenn Du keine Zeit für ein Fitnessstudio hast, dann wähle eine Trainingsform, die in Deinen Tagesplan passt: Ausdauersport wie Laufen, Radfahren und Schwimmen oder zwischendurch durch die Wohnung hüpfen oder tanzen – regelmäßige körperliche Aktivität, verbessert die Durchblutung Deiner Haut und baut eine straffe Muskulatur auf. Das wiederum trägt dazu bei, die Orangenhaut zu reduzieren.


Massagen stimulieren das Bindegewebe

Massagen kommen auch als Cellulite-Behandlung zum Einsatz, um das Hautbild zu verbessern. Auch als vorbeugende Methode können Massagen angewendet werden. Durch mechanische Stimulation mit Händen oder Bürsten wird die Durchblutung des Gewebes angeregt und der Lymphfluss gesteigert. Die Poren Deiner Haut öffnen sich und die Haut nimmt Cremes, hochwertige Massageöle und andere Anti-Cellulite-Produkte besser auf. Welche Massagen eignen sich aber besonders gut zur Behandlung?


Das Angebot an verschiedenen Massagearten ist riesig: Eigentlich trägt jede Form der Massage dazu bei, die Durchblutung der Haut anzuregen und den Lymphfluss zu fördern: ob spezielle Bindegewebsmassagen, Lymphdrainagen, Tuina-Massage aus dem Bereich der Traditionellen Chinesischen Medizin (TCM), Bürstenmassagen, Hot-Stone-Massagen oder eine klassische Massage.  

Gut zu wissen: Massagen können zu einer gesunden Haut beitragen. Aber auch andere wichtige Säulen eines gesunden Lebensstils wie Ernährung, Sport und Kosmetik müssen dafür berücksichtigt werden.


Ausgewogene Ernährung sorgt für schönere Haut 

Je mehr Fett Deine Fettzellen speichern, desto größer ist der Druck auf das umliegende Gewebe. Unsere Ernährung spielt daher eine wichtige Rolle bei der Entstehung von Cellulite. Eine ausgewogene Ernährung, die reich an Antioxidantien, Vitaminen und Mineralien ist, unterstützt eine gesunde Haut. Auch die tägliche Flüssigkeitsaufnahme hält Deine Haut  elastisch, was das Hautbild der Cellulite möglicherweise verbessern kann. Mindestens zwei Liter Wasser oder ungesüßte Tees solltest Du am Ende des Tages getrunken haben. 


Als Richtlinie für eine gesunde, ausgewogene Ernährung kannst Du Dich an die Empfehlungen der Deutschen Gesellschaft für Ernährung (DGE) halten. Welche Nahrungsmittel eignen sich aber besonders gut für Haut und Bindegewebe? Versuche dafür fünfmal täglich frisches Obst und Gemüse mit einem hohen Anteil an Vitamin C zu essen, denn Vitamin C ist am Aufbau des Bindegewebes beteiligt und kräftigt es: Paprika, Brokkoli, Karotten und Spinat, Sanddorn, Himbeeren, Blaubeeren, schwarze Johannisbeeren und Brombeeren, Kiwis, Orangen, Zitronen eignen sich wunderbar und sind auch noch lecker.

Keine gute Idee bei Cellulite: Finger weg von … 

Weniger Zucker, verarbeitete Lebensmittel und Fett (gesättigte Fettsäuren in Chips und Schokolade!) sind daher schon einmal eine gute Idee, um den Fettzellen ihre Nahrung zu entziehen. Denn füttern wir sie damit, wachsen die Fettdepots. Finger weg auch von Zigaretten, denn Rauchen trägt zu einer schlechten Durchblutung bei und schädigt die Haut, was das Risiko für Orangenhaut erhöhen kann. Gleiches gilt für Alkohol. Alkoholische Getränke nur in Maßen genießen.


Tipp: Abnehmen mit Crash-Diäten ist ebenfalls keine sinnvolle Maßnahme bei Cellulite, denn es besteht das erhöhte Risiko des berühmten Jo-jo-Effekts.


Anti-Cellulite-Produkte: Cremen, cremen, cremen

Die Kosmetikbranche läuft auf Hochtouren, wenn es um neue Anti-Cellulite-Produkte geht. Wissenschaftliche Studien zur Wirksamkeit fehlen und scheinbar wirksame Mittel polstern in der Regel nur kurzfristig ein unebenes Hautbild auf. Trotzdem ist die regelmäßige Hautpflege in Zusammenhang mit Massagen, einer ausgewogenen Ernährung und regelmäßiger Bewegung das A und O für eine Anti-Cellulite-Behandlung oder zur Vorbeugung von Orangenhaut. 


Eine regelmäßige Hautpflege mit Feuchtigkeitscremes und Lotionen und eine tägliche Massage versorgen Deine Haut mit ausreichend Feuchtigkeit, regen die Durchblutung an und sorgen für ein frisches, gesundes Hautbild. Bestimmte Inhaltsstoffe in Anti-Cellulite-Produkten können diese Effekte unterstützen. Dazu gehören Wirkstoffe wie Koffein, Retinol, Extrakte aus Birkenblättern, Ginkgo oder Mineralien aus dem Toten Meer. 


Wechselduschen für eine gesunde Haut

Regelmäßige Wechselduschen sind ein wunderbares Gefäßtraining. Der Wechsel zwischen kalter und warmer Dusche regt die Durchblutung, Lymphe und den Stoffwechsel an, was auch Deiner Haut zu Gute kommt. Drei Durchgänge sind optimal. Beginne immer mit einer warmen Dusche und beende die Wechselduschen immer mit kaltem Wasser. Mit der Duschbrause gehst Du zuerst über das äußere rechte Bein hoch in Richtung Oberschenkel, Hüfte und Po und auf der Innenseite legst Du die gleiche Strecke zurück. Das wiederholst Du nun auf der linken Seite. Wechselduschen tragen zu einem gesunden Hautbild bei, Cellulite bekämpfen tun sie leider nicht.


Kosmetische und medizinische Behandlungen: Orangenhaut bekämpfen

Die Cellulite-Behandlung kann eine Kombination aus kosmetischen Methoden aus dem Bereich der ästhetischen Medizin und medizinischen Behandlungen umfassen. Zu den gängigen Behandlungen zählen:

  • Cremes und Lotionen: Anti-Cellulite-Produkte enthalten oft die Inhaltsstoffe Koffein und Retinol. Sie können die Haut straffen und das Erscheinungsbild von Cellulite vorübergehend verbessern.

  • Mechanische Stimulation: Techniken wie die manuelle Lymphdrainage und Geräte, die eine tiefe Gewebestimulation bieten, können helfen, die Durchblutung zu verbessern und das Erscheinungsbild der Haut zu glätten.

  • Medizinische Verfahren: Methoden wie Lasertherapie, Behandlungen mit Ultraschall, Radiofrequenzbehandlungen, Vakuumtherapien, Massagen, Fett-weg-Spritzen, Fettabsaugung und Kryolipolyse (Fettvereisung) können zur Reduzierung von Cellulite eingesetzt werden, indem sie das Fettgewebe reduzieren und das Bindegewebe stärken.



Cellulite wirksam bekämpfen? Baue ein gesundes Selbstbild auf! 

Die wirksamste Behandlung bei Cellulite? Akzeptiere Deinen Körper am besten so, wie er ist. Denn er ist gut so, wie er ist. Ein gesundes Selbstbild und eine Extraportion Selbstliebe helfen dabei, sich von den Schönheitsidealen, wie sie in Magazinen oder Fernsehen propagiert werden, nicht verunsichern zu lassen. Schätze realistisch ein, an welchen Stellschrauben Deines Lebensstils Du drehen kannst und an welchen vielleicht auch nicht. Auch der Gedanke daran, dass über 90 Prozent der Frauen von Orangenhaut betroffen sind – sogar Models und Sportlerinnen – kann eine beruhigende Wirkung entfalten und die Akzeptanz für den eigenen Körper fördern: Du bist mit Deiner Cellulite nicht alleine auf der Welt.


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